Inflation: So machst du aus deinem Geld wieder mehr
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- Die Inflationsrate im Euro-Raum stieg im Oktober 2022 auf 10,6 Prozent und damit auf den bisher höchsten Wert seit Bestehen der Euro-Zone.
- Als Inflation wird ein steigendes Preisniveau von Gütern bezeichnet. Geld verliert mit der Zeit an Wert und es kommt zu einer sinkenden Kaufkraft.
- Ein mangelndes Angebot und eine erhöhte Nachfrage begünstigen eine Inflation. Die Energiekrise und weltweite Lieferengpässe haben besonders dazu beigetragen.
- Um dich in Zukunft vor der Inflation zu schützen, solltest du dein Erspartes langfristig anlegen und investieren.
Die Preise für Lebensmittel und andere Waren sind in den vergangenen Monaten konstant gestiegen. Für viele private Haushalte wird es immer schwieriger, die monatlichen Ausgaben zu decken und die hohen Verbraucherpreise zu zahlen. Doch wie ist es eigentlich zu unserer derzeitigen Preisentwicklung gekommen und wie kannst du dein Geld vor der sinkenden Kaufkraft schützen? Alles Wichtige zu dem Thema erfährst du hier.
Im August 2022 erreichte die Inflationsrate in der Schweiz einen neuen Höchststand: 3,5 Prozent. Das ist der höchste Stand seit fast 30 Jahren. Zwar ist die Inflationsrate in letzter Zeit etwas gesunken, dennoch befindet sie sich immer noch auf einem hohen Niveau. Im Alltag spüren vor allem Verbraucherinnen und Verbraucher die Preissteigerungen stark.
Was bedeutet Inflation?
Inflation bezeichnet das allgemein steigende Preisniveau von Waren und Dienstleistungen. Das Geld verliert mit der Zeit an Wert – es kommt zu einer Geldentwertung und zu einer sinkenden Kaufkraft. Du kannst dir also mit der Zeit für das gleiche Geld weniger kaufen. Doch wie wird die Inflationsrate berechnet? In der Schweiz berechnet das Bundesamt für Statistik die Inflationsrate anhand des harmonisiertenVerbraucherpreisindex (HVPI). Dabei wird ein fiktiver Warenkorb mit unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen wie beispielweise Lebensmittel, Klamotten oder Strom- und Mietausgaben erstellt. Die preisliche Veränderung zum Vorjahr beziehungsweise Vormonat wird dann als Inflation bezeichnet.
Wie die Inflation deine Kaufkraft reduziert
Ein steigendes Preisniveau hat sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen Konsequenzen. Beide investieren weniger beziehungsweise senken die eigenen Ausgaben – der Grund dafür ist die sinkende Kaufkraft. Doch wie genau reduziert die Inflation deine Kaufkraft?
Nehmen wir an, du hast eine 100 Franken-Note und kannst damit Lebensmittel im Wert von 100 Franken kaufen. Bei einer konstanten Inflation von 10 Prozent bedeutet dies, dass die gleiche 100 Franken-Note nach einem Jahr nur noch eine Kaufkraft von ungefähr 90 Franken hat – du kannst dir also nicht mehr die exakt gleiche Menge an Lebensmittel wie zuvor kaufen. Langfristig verliert dein Erspartes bei einer hohen Inflation drastisch an Wert.
Die Preisentwicklung in Europa
Laut Eurostat betrug im Oktober 2022 die Inflationsrate im Euro-Raum 10,6 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie noch bei 3,4 Prozent. Besonders die Energiepreise stiegen um knapp 40 Prozent an, gefolgt von Lebensmitteln, die eine Teuerung von knapp 12 Prozent hatten. Die Entwicklungen der Preisstabilität sind besonders für die Schweizerische Nationalbank (SNB) interessant. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist es, stabile Preise und eine gleichbleibende Inflation zu gewährleisten. Im optimalen Fall sollte die Inflationsrate mittelfristig bei weniger als zwei Prozent liegen. Um dieses Ziel zu erreichen hat die SNB verschiedene Instrumente – wie etwa die Zinspolitik. Mithilfe des Leitzinses kann die SNB die Geldmenge in der Schweiz steuern und den Leitzins erhöhen, um die Inflation zu senken.
So kannst du dich vor der Inflation schützen
Die Massnahmen der SNB sind ein wichtiger Schritt, um die momentane Inflation zu senken. Doch du solltest immer mit einer gewissen Inflationsrate rechnen, die mit der Zeit dein Geld entwertet. Denn auch eine konstante Inflation von zwei Prozent hat Auswirkungen auf deine zukünftige Kaufkraft. Die Frage ist nun, wie du dein Geld auch in Zukunft vor hohen Inflationen schützen und deine Kaufkraft sichern kannst. Wir haben für dich drei nützliche Tipps, die dir dabei helfen.
1. Persönliche Inflationsrate senken: Die Inflationsrate setzt sich aus unterschiedlichen Gütern zusammen, von denen nicht alle die gleiche Preissteigerung haben. Du kannst deine persönliche Inflationsrate senken, indem du bewusst deine Ausgaben von Gütern mit einer hohen Preissteigerung reduzierst – insofern das möglich ist. Doch dafür musst du natürlich wissen, was deine monatlichen Ausgaben sind. Ein Haushaltsbuch hilft dir dabei, einen klaren Überblick zu behalten.
2. Erspartes nicht auf dem Konto liegen lassen: Die Inflation verbrennt mit der Zeit dein Geld und somit auch deine zukünftige Kaufkraft. Auch wenn die Zinsen für Tages- oder Festgeldkonten bereits angehoben wurden, sind sie deutlich unter dem Niveau der Inflation. Dein Erspartes solltest du deswegen nicht auf deinem Girokonto parken, sondern es stattdessen sinnvoll anlegen.
3. Langfristig investieren und Geld anlegen: Wenn du dein Geld anlegst und in renditestarke Geldanlagen investierst, kannst du auf langer Sicht der Teuerung entgegenwirken. Statt es auf dem Girokonto zu lassen, kannst du es beispielsweise in Aktien- oder Rentenfonds investieren und so dein Geld langfristig für dich arbeiten lassen.
Unser Tipp: Wenn du bereits früh anfängst, dein Erspartes zu investieren, profitierst du langfristig vom Zinseszinseffekt und hast in Zukunft noch mehr von deinem Ersparten. Das gelingt auch schon mit kleinen Beträgen. Wir zeigen dir, welche Geldanlage am besten zu dir passt. Egal, ob du eher risikofreudig bist oder lieber auf Nummer sicher gehst – für jeden Spar-Typ gibt es eine geeignete Anlageform.