Die erste gemeinsame Wohnung: Das musst du wissen
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- Viele Paare träumen von einem gemeinsamen Zuhause. Knapp 85 Prozent der Paare in der Schweiz wohnen zusammen.
- Beim Zusammenziehen teilt ihr euch nicht nur eine Wohnung, sondern auch alle anfallenden Kosten und Ausgaben.
- Der Umzug in das neue Heim kann schnell teuer werden. Eine gute Planung ist dabei wichtig, um die Kosten gering zu halten.
- Ein Gemeinschaftskonto hilft dabei, die gemeinsamen Kosten im Blick zu halten. Auch Versicherungen können darüber gezahlt werden.
Es ist vielleicht eines der ersten grossen Abenteuer für Paare – die erste gemeinsame Wohnung. Die passende Wohnung zu finden, ist schon eine Herausforderung. Doch das eigentliche Zusammenziehen ist noch viel spannender. Möbel, Deko, Haushalt, Finanzen und Alltag. Alles muss besprochen und geklärt werden. Wir haben für dich die wichtigsten Fakten und Tipps zusammengefasst.
Die erste gemeinsame Wohnung ändert vieles in einer Beziehung. Das ständigen Pendeln zwischen den Wohnungen hat ein Ende und ihr lernt euch gegenseitig nochmal von ganz anderen Seiten kennen. Auch heutzutage ist das Zusammenziehen bei Paaren beliebt. Eine Erhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) aus dem Jahre 2013 macht das deutlich: Etwa 85 Prozent der Paare im Alter zwischen 18 und 80 Jahren teilen sich ein gemeinsames Zuhause.
Vor dem eigentlichen Zusammenziehen muss sich jedoch um einiges gekümmert werden. Die Suche nach einer Wohnung kann dabei schnell ein paar Monate dauern und viele Nerven kosten. Überlege dir mit deiner Partnerin oder deinem Partner vorher genau, was euch beiden bei einer Wohnung wichtig ist. Braucht ihr auf jeden Fall eine Badewanne oder einen Balkon? Oder ist euch die Lage am wichtigsten?
Vorteile und Nachteile des Zusammenziehens
Bevor du jedoch mit deiner Partnerin oder deinem Partner zusammenziehst, solltest du die Vor- und Nachteile kennen. Wichtig dabei ist vor allem, dass du aus den richtigen Gründen zusammenziehen willst. Rein finanzielle Gründe sollten dabei nicht an erster Stelle stehen.
Gründe gegen eine gemeinsame Wohnung
Doch trotz der Vorteile gibt es auch einige Gründe, die gegen das Zusammenziehen sprechen. Eine offene Kommunikation und eine gewisse Toleranz sind dabei wichtig, um die Nachteile langfristig aus dem Weg zu schaffen.
- Weniger Privatsphäre: Vor dem Zusammenleben hattest du deine eigenen vier Wände, nun teilst du dir nicht nur das Zuhause, sondern auch den Alltag. Persönliche Rückzugsorte können dagegen jedoch helfen.
- Mögliche Konflikte: Diskussionen sind natürlich normal, allerdings können Konflikte durch unterschiedliche Bedürfnisse oder Routinen entstehen. Habt ihr zum Beispiel andere Putzroutinen oder eine bestimmte Ordnung im Kleiderschrank? Starke Unterschiede können leicht zu Streitereien führen.
- Alltagsroutine: Die gleichen Tagesabläufe zu haben, hat nicht nur schöne Seiten. Der Alltag kann mit der Zeit die Beziehung auf Probe stellen.
- Doppelte Möbel: Was einerseits ein Vorteil ist, kann auch ein Nachteil sein. Zwei Sofas oder Küchen funktionieren nicht – es muss ausgemistet werden. Entweder schliesst ihr Kompromisse oder verkauft alles und holt euch neue Möbel.
Vor dem Umzug: Das gibt es zu beachten
Damit du ein paar Tage nach dem Umzug deine Entscheidung nicht bereust und ungewohnte Seiten an deiner Partnerin oder deinem Partner entdeckst, kannst du einiges beachten. Bevor du den grossen Schritt zum Zusammenziehen machst, probiere doch mal das Zusammenleben auf Probe aus.
Die eigenen Vorstellungen und Wünsche vom Zusammenleben solltet ihr davor unbedingt klären und besprechen. So vermeidet ihr lästige Diskussionen im Nachhinein und wisst genau, was ihr voneinander erwartet. Darüber hinaus solltet ihr vor dem Umzug klären, ob ihr zusammen in eine bestehende oder in eine komplett neue Wohnung ziehen wollt. Beim Mietvertrag solltet ihr zudem festlegen, wer im Mietvertrag stehen soll. Ist es eine Solidarmiete mit mehreren Hauptmieterinnen oder -mietern oder eine Untermiete mit nur einer eingetragenen Person?
Der Umzug: Die Kosten reduzieren
Ob in eine andere Strasse oder in eine komplett andere Stadt – ein Umzug kann schnell stressig und kostspielig werden. Vor dem grossen Tag gibt es viel zu organisieren und vorzubereiten. Doch wenn ihr im Voraus plant, könnt ihr die Kosten reduzieren.
Einer der grössten Kostenpunkte sind die tatsächlichen Umzugskosten. Beauftragt ihr ein Umzugsunternehmen oder braucht ihr nur einen Umzugswagen und ein paar helfende Hände? Vielleicht hat jemand aus dem Bekanntenkreis sogar einen Transporter oder Anhänger. Das spart noch mehr Geld.
Vor dem Umzug lohnt es auch, einmal komplett auszumisten. Ob Möbel, Elektrogeräte, Deko, Geschirr oder Klamotten – wenn ihr gründlich ausmistet, könnt ihr einiges verkaufen. Das hat den Vorteil, dass ihr weniger transportieren müsst und nebenbei euer Budget aufstocken könnt.
1. Über Geld reden
Definitiv einer der wichtigsten Punkte: Kommunikation. Eine offene Kommunikation ist für vieles wichtig, aber vor allem bei einem gemeinsamen Haushalt. Du solltest mit deiner Partnerin oder deinem Partner offen über das Thema Geld reden können, um wichtige Fragen zu klären. Wird die Miete 50/50 geteilt oder verdient eine Person deutlich mehr? In so einer Situation kann es hilfreich sein, die Miete anteilsmässig an das Gehalt anzupassen. Eine vertrauensvolle und ehrliche Kommunikation ist dabei das A und O.
2. Die Haushaltsführung erfolgreich planen
Wenn aus zwei Haushalten ein gemeinsamer wird, gibt es einiges zu organisieren. Gemeinsame Fixkosten, wie Strom, Gas oder Miete, können untereinander aufgeteilt werden. Um gemeinsame Kosten besser zu handhaben, eignet sich ein Gemeinschaftskonto. Bei einem Gemeinschaftskonto können beide Personen über das gemeinsame Geld verfügen und damit bezahlen oder Überweisungen tätigen. Ihr müsst eure gemeinsamen Kosten somit nicht mehr ausgleichen.
4. Doppelte Verträge kündigen
Bei einem gemeinsamen Zuhause teilt ihr euch natürlich auch Strom-, Gas- und Internetverträge. Vor dem Zusammenziehen solltet ihr deswegen klären, was mit den bestehenden Verträgen passiert. Wollt ihr einen von euren bisherigen Internetverträgen mitnehmen oder sie neu abschliessen? Alte Verträge solltet ihr rechzeitig kündigen.
Die Radio- und Fernsehgebühren müssen in der Schweiz pro Haushalt gezahlt werden. Für euer neues Zuhause zahlt ihr die jährlichen Abgaben nur einmal. Mit einem Gemeinschaftskonto könnt ihr die Kosten einfach und übersichtlich teilen.