Vanlife: So finanzierst und versicherst du dich unterwegs
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- Der Urlaub mit dem Van ist für viele ein langersehnter Traum. Besonders junge Leute träumen vom Abenteuer Vanlife.
- Du kannst dabei sowohl mit deinem eigenen Van als auch mit einem gemieteten reisen. Die Anschaffungs- und laufenden Kosten unterscheiden sich dabei stark.
- Beim Vanlife ist eine gute finanzielle Vorbereitung wichtig. Nicht nur die fixen, sondern auch die variablen Kosten deiner Reise solltest du grob kennen.
- Wichtige Versicherungen, wie die Kfz-Haftpflicht- oder die Kaskoversicherung, schützen dich im Schadensfall finanziell.
Morgens in Deutschland aufwachen und abends in den Niederlanden mit Blick auf das Meer einschlafen. Mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein und zu reisen, ist ein unvergessliches Abenteuer. Damit aus dem Traum von grenzenloser Freiheit kein Albtraum wird, solltest du dich gut darauf vorbereiten. Wir zeigen dir, wie du gegen Unvorhergesehenes bestens vorbereitet bist – sowohl finanziell als auch versicherungstechnisch.
Einfach einsteigen und ganz bequem zu den schönsten Orten in Europa oder der Welt fahren. Mit dem Camper unterwegs zu sein, ist ein Traum von vielen und ist besonders in den letzten Jahren beliebter geworden.
Der Trend: Vanlife
Laut einer Studie der Erwin Hymer Group wurden 2020 circa 160.000 Wohnmobile und Camper Vans in Europa neu angemeldet. Auch wenn der Trend im vergangenen Jahr leicht stagniert ist, zeigt sich in den letzten Jahren eine klare Richtung nach oben. Urlaub mit dem Camper ist dabei schon lange nichts mehr nur für Rentnerinnen oder Rentner. Besonders bei jungen Leuten ist das sogenannte Vanlife ein Trend geworden. Denn du kannst unabhängig durch unterschiedliche Länder und Regionen reisen und genau dorthin fahren, wo du willst. Eine Reise mit dem Wohnmobil oder Camper verspricht vor allem eins: Freiheit und Abenteuer.
3 Finanztipps für deine Reise mit dem Van
Doch so eine Reise kann schnell kostspielig und kompliziert werden. Die Anschaffungskosten für einen Van oder vor allem für ein Wohnmobil sind immens – die laufenden Kosten noch gar nicht mitberechnet. Wie kannst du dir also den Traum vom Urlaub mit dem (eigenen) Camper erfüllen? Wir haben für dich drei Tipps rund um das Thema Finanzierung.
Eigener Van oder gemietet?
Es ist einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der größte Kostenpunkt: Die Wahl des passenden Vans. Heutzutage hast du eine riesige Auswahl und kannst zwischen unterschiedlichen Varianten an Fahrzeugen, Größen und Ausstattungen wählen. Doch was ist besser? Einen Van kaufen oder mieten?
Vanlife und Finanzen unter einem Hut bringen
Um dein Abenteuer mit dem Van zu finanzieren, gibt es mehrere Dinge, die du im Hinterkopf haben solltest. Zuerst einmal solltest du grob die durchschnittlichen Kosten für deine Reise kennen. Am besten unterscheidest du dabei zwischen fixen und variablen Kosten. Zu den Fixkosten zählen dabei vor allem der Miet- oder Kaufpreis des Campers und die notwendigen Versicherungen und Verträge.
Die variablen Kosten hängen dabei stark von deinem Reiseziel ab. Zu ihnen zählen zum Beispiel die Spritpreise, die Kosten für Camping- oder Stellplätze sowie für die Ver- und Entsorgung. Neben Lebensmitteln musst du noch die Kosten für die Abwasserentsorgung und neues Frischwasser miteinberechnen – die sind jedoch in der Regel sehr gering. Besonders wenn du autark reisen und campen willst, musst du mit zusätzlichen Ausgaben für Wasser rechnen. Weitere variable Kosten fallen zudem für Strom, Gas und Ausflüge oder Kleidung an.
Wenn du für eine längere Zeit mit dem Wohnmobil unterwegs sein willst, kannst du hybrid von unterwegs arbeiten – wie sogenannte digitale Nomaden. Durch das ortsunabhängige und digitale Arbeiten kannst du jederzeit unterwegs Geld verdienen. Allerdings ist dieses Konzept besonders für Freelancer und Selbstständige geeignet, die flexibel arbeiten können.
Finanzielle Rücklagen nicht vergessen
Unterwegs kann schnell etwas passieren: Ein komisches Geräusch und plötzlich ist der Motorschaden da. Wenn nichts mehr funktioniert, führt kein Weg mehr an einer Werkstatt vorbei – doch das kann schnell teuer werden. Für unerwartete Kosten oder Reparaturen solltest du deswegen immer einen finanziellen Puffer einplanen. Muss dein Camper zum Beispiel über Nacht in der Werkstatt bleiben, brauchst du eine neue Unterkunft. Mit einem zusätzlichen finanziellen Polster hast du in solchen Situationen eine Sorge weniger.
Wichtige Versicherungen für dein Vanlife
Damit du sorgenfrei und entspannt dein Abenteuer mit dem Van starten kannst, ist ein umfassender und guter Versicherungsschutz wichtig. So bist du selbst im Schadensfall gut abgesichert und finanziell geschützt. Für dein Vanlife gibt es verschiedene Versicherungen, die du abschließen kannst. Die wichtigsten stellen wir dir hier vor.
Die Kfz-Haftpflichtversicherung
Um auf deutschen Straßen fahren zu können, ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung essenziell. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und schützt dich vor Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die mit deinem Fahrzeug verursacht werden können. Eine hohe Versicherungssumme ist deswegen wichtig, allerdings ist diese nicht überall gleich.
Was gilt zum Beispiel im europäischen Ausland? Wenn du ein Auto im Urlaub mietest, richtet sich der Versicherungsschutz zunächst an die jeweiligen Landesvorschriften. In einigen Ländern kann der sehr gering sein, weshalb viele Versicherungen die sogenannte Mallorca-Police anbieten. Die Mallorca-Police erweitert die Deckungssumme deiner Kfz-Haftpflichtversicherung im europäischen Raum. Anders ausgedrückt: Dein Mietwagen ist mit der gleichen Versicherungssumme wie dein eigenes Auto oder mit der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestdeckung in Deutschland abgesichert.
Zusätzlich zu der verpflichtenden Kfz-Haftpflichtversicherung, kannst du eine Kaskoversicherung für dein Fahrzeug abschließen. Du kannst dabei zwischen einer Teilkasko- und einer Vollkaskoversicherung wählen.
Außerdem kannst du deine Versicherung um einen Kfz-Schutzbrief erweitern. Ein Schutzbrief sichert dich bei Pannen oder Unfällen innerhalb Europas zusätzlich ab und deckt zudem anfallende Kosten für den Abschleppdienst, die Weiter- oder Heimreise und den Krankenrücktransport ab.
Die Inventarversicherung
Besonders wenn du längere Zeit mit deinem Camper unterwegs bist, hast du ein größeres Inventar. Die Kfz-Versicherung deckt nicht dein Inventar oder deine Wertgegenstände in deinem Wohnmobil ab. Eine zusätzliche Versicherung kann deshalb dein bewegliches Hab und Gut bei Unfällen, Diebstahl, Einbruch oder Brand schützen.
Einige Hausratversicherungen versichern zudem den Hausrat deines Wohnmobils mit – allerdings unterscheiden sich hier die Bedingungen und versicherten Gegenstände stark.
Die Auslandskrankenversicherung
Fährst du nur für ein paar Tage oder Wochen innerhalb der EU herum, reicht in der Regel der Versicherungsschutz deiner deutschen Krankenversicherung aus. Planst du jedoch deutlich längere Reisen, mit mehr als 90 Tagen, ist eine Auslandskrankenversicherung wichtig. Mit ihr erhältst du selbst im Ausland eine medizinische Versorgung und sogar einen Rücktransport. Insbesondere für beliebte Reiseländer, wie die USA oder Kanada, brauchst du eine Auslandskrankenversicherung. Die Kosten sind im Vergleich zum deutschen Gesundheitswesen deutlich teurer und ohne Versicherung musst du sie im Fall der Fälle komplett selbst tragen.
Die private Unfallversicherung
Eine Kaskoversicherung deckt nur die Schäden anderer und die deines Fahrzeuges ab. Verletzt du dich selbst bei einem Verkehrsunfall, kann eine private Unfallversicherung hilfreich sein. Sie kann dich finanziell für die durch den Unfall verursachten körperlichen oder geistigen Schäden absichern – sowohl kurzfristig als auch langfristig.