Erster Job - Was musst du beim Berufseinstieg beachten?
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- Deine persönlichen Kompetenzen sind bei Bewerbungen das wichtigste Auswahlkriterium für die Personalabteilung.
- Ein Praktikum, eine studentische Tätigkeit, ein Trainee oder ein Volontariat können ein guter Türöffner für den Einstieg in ein Unternehmen sein.
- Nach Angaben von StepStone liegt das Durchschnittsgehalt für Absolventen und Absolventinnen bei 45.395 Euro brutto im Jahr.
- Mit dem Berufseinstieg ändern sich deine Versicherungen, da du nicht mehr über deine Eltern versichert bist, wie im Studium.
Du stehst noch ganz am Anfang deiner Karriere und möchtest deinen ersten Job starten? In dieser Situation sind hilfreiche Tipps für den Berufseinstieg Gold wert. Wir haben für dich das Wichtigste zum Thema Bewerbung, Gehalt, Versicherungen und Co. zusammengefasst.
Deine Ausbildung oder dein Studium hast du endlich abgeschlossen und bist jetzt bereit für das Berufsleben. Du bereitest dich jahrelang auf diesen Moment vor und trotzdem ist der Einstieg nicht immer leicht. In einer Ausbildung bekommst du sehr viel von der Praxis mit, wohingegen ein Studium oft auf Theorie basiert und im Job die ersten praktischen Erfahrungen gesammelt werden.
Das ist bei deiner Bewerbung wichtig
Die Karriere ist eine gerade Linie? Nein. Zumindest gibt es bei den meisten Menschen Lücken oder Brücke im Lebenslauf. Das ist nicht ungewöhnlich, denn meist planst du deinen Werdegang nicht schon lange im Voraus. Neben Talent und Leistung gehört immer eine Portion Glück dazu, um eine erfolgreiche Karriere zu machen.
Um bei einem potenziellen Arbeitgeber einen guten Eindruck zu machen, solltest du deine persönlichen Stärken vermitteln. Schon längst achtet die Personalabteilung nicht mehr nur auf gute Noten in deinen Zeugnissen – StepStone hat 2019 herausgefunden, dass die persönlichen Kompetenzen mit etwa 69 Prozent das wichtigste Auswahlkriterium für den Berufseinstieg sind. Direkt danach kommen soziale Kompetenzen mit rund 52 Prozent. Erst dann sind deine berufliche Erfahrung und Abschlüsse relevant in der Auswahl.
Deine Bewerbung ist der erste Kontakt mit einem Unternehmen, bei dem du vielleicht deinen ersten Job startest. Daher sollte sie vollständig und professionell aussehen. Die höchste Aufmerksamkeit widmen Recruiter und Recruiterinnen dem Lebenslauf – er ist deine persönliche Visitenkarte. Das zweitwichtigste Dokument ist dein Anschreiben, wobei einigen Unternehmen dein Lebenslauf in der Bewerbung ausreicht. Trotzdem kannst du ein Anschreiben nutzen, um deine Persönlichkeit und Motivation für den Job herauszustellen.
Mehr als die Hälfte der Absolventen und Absolventinnen ohne Berufserfahrungen bewerben sich laut einer StepStone Studie bei mehr als 15 Unternehmen. Von der ersten Jobsuche bis zur Vertragsunterzeichnung dauert es durchschnittlich sieben Monate.
Unser Tipp: Nutze auch Absagen für dich. Es lohnt sich, aktiv nach den Gründen für die Absage zu fragen. Aus dem Feedback kannst du wertvolle Learnings für die nächste Bewerbung mitnehmen.
Das Bewerbungsgespräch
Juhu! Du hast überzeugt und bist zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Jetzt gilt es einiges vorzubereiten, damit du im Gespräch punkten kannst. Dabei solltest du dich über das Unternehmen an sich informieren und dich für die häufigsten Fragen in Bewerbungsgesprächen wappnen.
Recruiter und Recruiterinnen achten darauf, wie du dich präsentierst. Deine Persönlichkeit und verschiedene Soft Skills sollten im Gespräch zum Vorschein kommen. Dazu gehören, beispielsweise, Teamfähigkeit, Eigeninitiative oder Verantwortungsbewusstsein.
Damit du eine Chance auf deinen ersten Job hast, musst du dein Potenzial rüberbringen. Da du vor deinem ersten Job noch nicht viel Berufserfahrung sammeln konntest, ist dein persönliches Auftreten umso wichtiger.
So findest du die passende Stelle
Es gibt zahlreiche Jobs, da fällt die Auswahl nicht immer leicht. Um dich in der Berufswelt zu orientieren, kannst du dir vor deinem ersten Job folgende Fragen stellen:
- Wie ist die grobe Vorstellung von deinem Traumjob?
- Welche Themen und Aufgaben interessieren dich?
- Möchtest du direkt nach dem Studium oder Ausbildung arbeiten?
- Welche praktischen Erfahrungen möchtest du sammeln?
- Gibt es Alternativen zu einem direkten Berufseinstieg?
Wenn du allein nicht weiterkommst oder Hilfe bei deinen Bewerbungen benötigst, gibt es einige Beratungsangebote und Anlaufstellen für den Karrierestart. Zum Beispiel gibt es in vielen Universitäten und Hochschulen Karriere-Center, die Studierende bei der Berufswahl unterstützen. Sie bieten oft Coachings für Bewerbungsgespräche, Jobbörsen und Networking-Events an.
Wenn du schon ein Praktikum oder eine studentische Tätigkeit in einem Unternehmen absolviert hast, kannst du auf deine Kontakte aus dieser Zeit zugehen. Sie haben bestimmt ein offenes Ohr und helfen dir weiter.
Trainee, Praktikum und Co.
Ein Praktikum, eine studentische Tätigkeit, ein Trainee oder ein Volontariat können ein guter Türöffner für den Einstieg in ein Unternehmen sein. Es muss nicht immer der Direkteinstieg sein, denn es gibt verschiedene Alternativen.
Wenn du noch gar nicht weißt, in welchen Beruf du später arbeiten möchtest, sind Praktika eine gute Chance. Dabei kannst du unterschiedliche Branchen und Positionen ausprobieren. Du musst dich nicht sofort für einen Job entscheiden und kannst erst einmal reinschnuppern. Oft ist im Studium ein Pflichtpraktikum integriert, aber du kannst es natürlich auch freiwillig machen.
Ebenso kannst du als Werkstudent oder Werkstudentin praktische Erfahrungen sammeln, die später deine Chancen bei dem ersten Job erhöhen. Während der studentischen Tätigkeit kannst du wertvolle Kontakte knüpfen und es macht sich gut in deinem Lebenslauf.
Ein weiterer Tipp für deinen Berufsstart ist ein Trainee oder Volontariat. Ein Trainee-Programm ist eine Einstiegsmöglichkeit, in der du viele Abteilungen im Unternehmen durchlaufen kannst. Dieser Rundumblick gibt dir eine Orientierung für deinen späteren Job. Ein Trainee variiert je nach Branche und Unternehmen zwischen sechs Monaten und zwei Jahren.
Während Trainees in nahezu allen Studienbereichen angeboten werden, sind Volontariate in der Medienbranche angesiedelt. Es ist eine Art Grundausbildung für die Arbeit in Redaktionen für den Berufseinstieg im Journalismus oder der Öffentlichkeitsarbeit. Sie sind sehr begehrt und in der Regel dauert ein Volontariat zwei Jahre.
Wie ist das Gehalt im Berufseinstieg?
Berufsanfänger und Berufsanfängerinnen verdienen unterschiedlich viel, je nach Branche und Unternehmensgröße. Grundsätzlich verdienst du in einem Trainee, zum Beispiel, weniger als bei einem Direkteinstieg. Das hängt mit einer höheren Verantwortung und weniger Anleitung bei einem Direkteinstieg zusammen.
Nach Angaben von StepStone liegt das Durchschnittsgehalt für Absolventen und Absolventinnen bei 45.395 Euro brutto im Jahr. Natürlich ist es immer eine Möglichkeit dein Gehalt zu verhandeln, wenn du damit nicht zufrieden bist. Über dein Gehalt kannst du offen mit deinem Arbeitgeber sprechen und solltest keine Angst haben, darüber zu reden.
Die Versicherungen brauchst du im ersten Job
Wenn du deinen ersten Job gefunden hast, gibt es noch ein paar Themen zu regeln. Dazu gehören deine Versicherungen. Während des Studiums bist du über deine Eltern versichert – das ändert sich mit dem Berufseinstieg. Jetzt musst du dich selbst um deine Versicherungen kümmern.
Deine eigene Arbeitskraft ist sehr wertvoll. Deshalb solltest du dich über eine Berufsunfähigkeitsversicherung informieren. Wenn dich eine Erkrankung oder ein Unfall aus der Bahn werfen, hast du meist nicht nur gesundheitliche Probleme. Mit dem Verlust deiner Arbeitskraft fällt nämlich auch dein Einkommen von heute auf morgen weg. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt sie dir eine vereinbarte, monatliche Rente – und sichert so deine Lebensgrundlage ab. Je früher, desto besser: Wenn du schon in jungen Jahren einen Vertrag abschließt, profitierst du von günstigen Beiträgen.
Die Kranken- und Pflegeversicherung sind, hingegen, Pflichtversicherungen. Das bedeutet, dass alle in Deutschland lebende Mensch diese Versicherung haben müssen. Angestellte versichern sich in der Regel mit einer gesetzlichen Krankenversicherung. Bei Beamten und Beamtinnen dagegen lohnt sich oft eine private Krankenversicherung.
Neben der Krankenversicherung ist eine Haftpflichtversicherung wichtig. Wenn du jemand anderem Schaden zufügst – etwa durch einen Fahrradunfall – kann es sonst sehr teuer für dich werden. Sie deckt sowohl Schäden an Personen als auch Sachschäden mit ab.
Wenn du eine eigene Wohnung hast, lohnt sich eine Hausratversicherung. Eine Hausratversicherung ist jedoch erst nötig, wenn dein Hausrat einen relevanten Wert erreichst – wie durch teure Möbel oder Elektrogeräte. Auch ein teures Fahrrad kannst du mit einer Hausratversicherung absichern.