Bewusster Konsum: Mit gutem Gewissen nachhaltig shoppen

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Zwei junge Frauen beim Shoppen – Bewusster Konsum und Nachhaltigkeit
Das Wichtigste zum Thema Nachhaltigkeit und bewusster Konsum

Lesezeit: ca. 6 Minuten

  • Wer sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen will, sollte als allererstes seinen eigenen Konsum hinterfragen. Oft gibt es nämlich schon im eigenen Alltag eine Menge Dinge, die wir nachhaltiger gestalten können, um so einen Unterschied zu machen.
  • Fast Fashion, Billigfleisch und Plastikware belastet die Natur und auf Dauer auch deinen Geldbeutel. Auch wenn die niedrigen Preise erst einmal verlockend erscheinen, kommst du auf Dauer nicht günstiger damit weg, da du ständig nachkaufen musst.
  • Wer auf bessere Qualität, faire Produktionsbedingungen und die Unterstützung der lokalen Wirtschaft setzt, reduziert seinen ökologischen Fussabdruck und tut aktiv etwas für Nachhaltigkeit, soziale Fairness und letzlich auch sein eigenes Wohlbefinden.
  • Zu viel Krempel kann nämlich ganz schön belastend sein. Deshalb: Bewusst einkaufen, sich informieren und die eigene Ernährung und den Umgang mit Kleidungsstücken und anderen Dingen überdenken.
  • Anstatt sein Geld für jedes vermeintliche Schnäppchen und Sonderangebot auszugeben, lieber für etwas sinnvolles sparen. Das kann zum Beispiel ein Urlaub mit den Liebsten sein, eine schöne Unternehmung oder die eigene Vorsorge für später.

Sonderangebote, soweit das Auge reicht – Black Friday, Cyber Monday & Co locken im November wieder mit zahlreichen Schnäppchen. Oft fällt es dann schwer, wirklich nur das zu shoppen, was man auch braucht. Dabei tut nachhaltiger Konsum nicht nur der Umwelt gut, sondern auch deinem Wohlbefinden – und ganz nebenbei bleibt auch mehr Geld für wirklich wichtige Dinge übrig.

In jedem von uns steckt wohl ein kleiner oder grösserer Schnäppchenjäger. Dafür können wir nicht mal was: Psychologen haben herausgefunden, dass Rabatte und Sonderpreise das Belohnungszentrum des Gehirns aktivieren. Zum Glück wird nachhaltiger Konsum mehr und mehr zum Thema in unserer Gesellschaft. Fairtrade, Bio und Minimalismus sind schon lange keine Fremdworte mehr, und immer mehr junge Menschen achten bewusst auf das, was sie kaufen und konsumieren.

Wie die Wegwerfgesellschaft unsere Umwelt belastet

Fakt ist: Die Ressourcen unserer Erde sind begrenzt. Immer mehr Menschen konsumieren immer mehr und immer schneller – Leidträger ist dabei ganz klar unsere Umwelt. Die Industrie produziert laufend, und das möglichst schnell und möglichst billig, um den Bedarf der wachsenden Weltbevölkerung zu befriedigen.

Preisaktionen und Flash Sales sollen die Güter dann noch schneller an den Konsumenten bringen. Vorschnell gekaufte Sachen, die dann doch keiner braucht, oder Billigprodukte mit kurzer Lebensdauer landen dann umso schneller wieder auf dem Müll. Ein Teufelskreis!

Schnell, schneller, Fast Fashion

Fast Fashion, das ist „schnelle Mode“ – also möglichst schnell und günstig hergestellte, kurzlebige Kleidung, die innerhalb weniger Tage fertig in den Geschäften zu finden ist, sobald ein neuer Trend aufkommt. Und kurze Zeit später folgt der nächste Trend – und damit die nächste Kollektion.

Bis zu 24 Kollektionen bringen grosse Mode-Labels und Fast-Fashion-Unternehmen wie Zara pro Jahr auf den Markt. Kleidung wird mehr und mehr zum Wegwerfprodukt.

Da ist es keine Überraschung, dass die globale Umweltbelastung durch die weltweit rund um die Uhr laufenden Fabriken enorm ist. Die Folge: Mikroplastik und Chemikalien gelangen in den Wasserkreislauf.

Einzelteile und Rohstoffe für die Kleiderproduktion werden von überallher importiert, Hauptsache billig, dann in einem möglichst günstigen Land produziert und anschliessend wieder in die Abnehmerländer exportiert. Und der nicht verkaufte Überschuss wandert nach kürzester Zeit schon wieder in den Müll, wenn die nächste Fast Fashion Kollektion vor der Tür steht.

Gerade grosse Textilketten verbrennen Kleidung in Massen. Von rund 80 Milliarden hergestellten Kleidungsstücke pro Jahr landen 86 Prozent auf dem Müll! Bis die Stoffe abgebaut sind, dauert es allerdings Jahrzehnte.

Wenn du dir beim nächsten Mal kurzentschlossen ein günstiges Kleidungsstück kaufen willst, mach dir vor dem Kauf bewusst, wie das gute Stück überhaupt in den Laden gekommen ist: Von unterbezahlten Arbeitern in Dritte Welt Ländern hin zur Verschiffung um die ganze Welt, nur um dann für wenige Euro an der Stange zu hängen.

Junge Frau probiert Kleider an

Leider geschieht die schnelle Produktion auch auf Kosten der Qualität: Aufgrund der billigen Rohstoffe hält die Kleidung meist nicht lange und muss schon bald wieder ersetzt werden. Wirklich günstig kommst du damit auf lange Sicht also gar nicht weg, da du immer wieder etwas Neues anschaffen musst. Besser ist es deshalb, in gute und hochwertige Mode zu investieren, an der du wirklich Freude hast.

Was bedeutet bewusster Konsum?

Wer nachhaltig leben möchte, kommt nicht drumherum, sein Konsum- und Einkaufsverhalten zu durchleuchten. Bewusster Konsum bedeutet vor allem, gezielter einzukaufen und die ökologischen und sozialen Produktionsbedingungen von Produkten im Blick zu haben.

Durch selteneres und dafür qualitätsbewussteres Shoppen holst du dir langlebigere Produkte ins Haus. Wer dann noch sorgsam mit seinen Sachen umgeht und auch einmal etwas repariert anstatt es wegzuschmeissen, kommt langfristig trotz höherer Anschaffungskosten viel günstiger weg.

Nachhaltiger Konsum schliesst auch eine bewusste Ernährung mit ein. Dafür macht es Sinn, sich mit der Produktion unserer Lebensmittel auseinanderzusetzen und seinen Konsum entsprechend anzupassen. Regionale Hersteller und Bio-Anbau zu fördern ist nicht nur nachhaltig, sondern auch gesund!

Zwei junge Frauen beim Shopping

Achtsamer und nachhaltiger Konsum reduziert Müll, Verschwendung und die Verschmutzung unserer Umwelt. Immer noch wird ein grosser Teil der Retouren von Online-Händlern einfach vernichtet – weil es günstiger ist, als die Waren wieder aufzubereiten und zu verpacken.

Auch Lagerbestände oder alte Kollektionen werden regelmässig verschrottet, sowohl im stationären als auch im Online-Handel. Zu wenig Lagerflächen, zu schnelllebige Trends und immer wieder Nachschub an neuen Kollektionen zwingen Händler dazu, nagelneue Waren wortwörtlich zu verbrennen.

Das Gute ist: Wer bewusster (und dadurch auch weniger) konsumiert, tut nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für sich selbst. Menschen, die auf Nachhaltigkeit und bewussten Konsum Wert legen, leben gesünder, sind zufriedener und tragen weniger Ballast mit sich herum.

Nachhaltiger leben und konsumieren

Um schlechte Produktionsbedingungen, Umweltverschmutzung & Co zu stoppen, braucht es auf lange Sicht bessere Regularien und Richtlinien für die Industrie. Aber auch schon im kleinen Umfeld kannst du als Verbraucher viel bewirken, indem du nur wenige Dinge änderst. Mit einem nachhaltigen Konsum leistest du deinen ganz persönlichen Beitrag, damit sich endlich etwas tut.

Second Hand, Upcycling und Kleidertausch: Warum nicht auch einmal auf dem Flohmarkt shoppen gehen und alten Schätzchen ein neues Zuhause geben? Auch im Internet gibt es zahlreiche Plattformen, um gebrauchte, aber noch gute Dinge zu erstehen.

Beim Einkaufen ist es sinnvoll, auf Qualität zu setzen und Marken zu unterstützen, die bewusst nachhaltig produzieren. Ob recycelte Materialien, Bio-Baumwolle oder Fairtrade – wer bewusst zu Produkten greift, die ökologisch und sozial hergestellt werden, trägt aktiv etwas zur Verbesserung der Situation bei.

Verschiedene Siegel und Labels sollen Verbrauchern dabei helfen, nachhaltige und faire Produkte zu erkennen.

Augen auf auch beim Lebensmittelkauf: Mit idyllischen Kuhweiden und grünen Obstwiesen haben die meisten Produkte im Supermarkt nichts mehr zu tun. Gerade Fleisch wird oft unter schlechtesten Bedingungen billig hergestellt und importiert.

Und wusstest du, dass ein Grossteil der hier erhältlichen Orangensäfte von aus Südamerika importierten Konzentraten stammen – von umweltschädlichen Monokulturen mit Niedriglohn-Arbeitern?

Familie kauft im Supermarkt ein

Das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass weltweit auch noch rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel jährlich auf dem Müll landen. Das ist gut ein Drittel der produzierten Lebensmittelmenge! Besser ist es, seinen Lebensmittelbedarf im Voraus gut zu planen und nicht zu viel einzukaufen.

So reduzierst du den materiellen Ballast

Im Laufe der Jahre häufen wir eine Vielzahl an Dingen an, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn sich der angestaute Kram zuhause eher nach Ballast anfühlt als nach Freude?

Oft ist es befreiend, einfach mal richtig auszumisten und alles weiterzugeben, was nicht mehr benötigt wird. Anschliessend den eigenen Konsum einmal genau überdenken – und das nicht nur beim Thema Mode.

Minimalismus im Trend

Wie befreiend ein gut aufgeräumtes und durchdachtes Zuhause sein kann, zeigt auch der wachsende Trend zum Minimalismus. Ob Marie Kondo oder Capsule Wardrobe, Tipps und Konzepte gibt es zuhauf. Weniger Dinge, dafür bessere Qualität!

Mit dem einmaligen Ausmisten ist es natürlich nicht getan. Viel wichtiger ist der langfristige, nachhaltige Konsum. Egal, ob Mode, Deko, Geräte oder Spielzeug, die meisten Konsumenten haben viel mehr zuhause, als sie nutzen können.

Wer auf Überflüssiges verzichtet und nur kauft, was er wirklich braucht, lebt nicht nur entspannter, sondern hat es auch deutlich leichter beim Aufräumen, Verreisen und Umziehen.

Tipps für bewussten Konsum

Und was heisst das jetzt für den anstehenden Black Friday? Natürlich darfst du shoppen und musst nicht kompletten Verzicht üben. Mit ein paar Tipps kannst du mit gutem Gewissen auf Schnäppchenjagd gehen.

  • Weniger ist mehr. Nicht die Masse macht’s, sondern die Qualität! Wenn du neue Kleidung oder andere Dinge kaufst, setze auf hochwertige und langlebige Produkte. Damit setzt du nicht nur auf mehr Nachhaltigkeit, sondern kannst auf Dauer sogar sparen, weil du nicht ständig alles neu beschaffen musst.
  • Überlege dir vorher, was du wirklich brauchst. Etwas zu kaufen, nur weil es reduziert ist, macht keinen Sinn und auf Dauer auch keine Freude.
  • Spontankäufe sind so verführerisch, weil unser Belohnungssystem im Gehirn am liebsten sofort und unmittelbar aktiviert werden will. Was hilft: Eine Nacht drüber schlafen, oder zumindest eine kleine Runde um den Block gehen. Oft stellt man im Nachhinein fest, dass man das neue T-Shirt oder den schicken Kerzenständer vielleicht doch nicht braucht.
  • Beim Lebensmittelkauf gilt: Nicht mehr einkaufen, als du konsumieren kannst. Ausserdem lieber auf saisonale und regionale Produkte sowie Bio-Lebensmittel setzen. Das ist nämlich auch gesünder und schmeckt besser!
  • Holz, Baumwolle und andere natürliche Materialien sind besser als Plastik – ob beim Spielzeug, der Küchenausstattung oder der Kleidung.
  • Setze auf Zeitloses statt auf kurzlebige Trends. Gerade beim Thema Wohnungseinrichtung und Mode ändert sich schnell, was gerade angesagt ist.
  • Slow Fashion statt Fast Fashion! Unterstütze nachhaltige Hersteller, faire Produzenten und die lokale Wirtschaft. Vielleicht gibt es Textilien, die vor Ort hergestellt werden? Oder andere Produkte von lokalen Unternehmen?

Studien zeigen, dass immer mehr junge Leute sich auf bewussten und nachhaltigen Konsum konzentrieren. Die Nachfrage von Verbrauchern nach unverpackten Produkten, Kosmetik ohne Mikroplastik, schadstofffreien Lebensmitteln und fairer Mode steigt.

Das Gute ist: Letztendlich tust du nicht nur etwas für mehr Fairness und Nachhaltigkeit, sondern kannst dein Geld auch bewusster und sinnvoller für andere Dinge einsetzen. Zum Beispiel, um Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen.

Auch immer sinnvoll ist es, Geld in die eigene Altersvorsorge zu stecken und so für deine Zukunft vorzubauen. Oder du legst das gesparte Geld sinnvoll an, um dir damit irgendwann einen grösseren Wunsch zu erfüllen.

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