Arbeiten neben dem Studium: Alles, was du zum Thema Studentenjob wissen musst

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Arbeiten neben dem Studium: Alles zum Thema Studentenjob

Vom Hörsaal ins Büro: Die Mehrheit der europäischen Studenten geht neben dem Studium arbeiten. Ein Nebenjob bessert dabei nicht nur die knappe Haushaltskasse auf. Als Werkstudent sammelst du auch wertvolle Praxiserfahrungen für später, knüpfst Kontakte und kannst schon vor deinem Abschluss in die Branche hineinschnuppern. Ob an deiner Universität, dauerhaft im Unternehmen oder vorübergehend während der Semesterferien – die Möglichkeiten, neben dem Studium Geld zu verdienen, sind vielfältig.

Das Klischee der entspannten Studentenjahre hält sich immer noch hartnäckig – obwohl der Alltag von Studenten heutzutage häufig ganz anders aussieht. Abgesehen von vollgepackten Stundenplänen, haufenweise Prüfungen und Deadlines für Projektarbeiten und Co – immer mehr Studenten jobben zusätzlich neben der Uni, um sich das Studium zu finanzieren oder erste Praxiserfahrungen zu sammeln. Schweizer Studierende haben im europäischen Vergleich sogar besonders häufig einen Job.

Wie viele Studenten haben neben dem Studium einen Job?

Die Studie Eurostudent hat das Verhalten von Studenten in 28 europäischen Staaten untersucht und hat dabei festgestellt, dass mehr als die Hälfte der Befragten zum Zeitpunkt der Studie einen Nebenjob hatte. Die Schweiz liegt dabei mit 63 Prozent der Studierenden sogar über dem Durchschnitt. Insgesamt arbeiteten die Befragten durchschnittlich 5 bis 20 Stunden die Woche neben dem Studium. Zusammen mit der Zeit, die für Vorlesungen, Projekte und Lernen benötigt wird, liegt das wöchentliche Arbeitspensum in 90 Prozent der Länder bei deutlich über 40 Stunden – also mehr als ein durchschnittlicher Arbeitnehmer. Von wegen faules Studentenleben! Der ausschlaggebende Grund für einen Nebenjob ist das Gehalt: Die Hälfte der Befragten gab an, ihr Studium nicht ohne Nebenjob stemmen zu können und ein Viertel leidet nach eigenen Aussagen sogar unter ernsten finanziellen Schwierigkeiten.1

Warum ein Studentenjob sich lohnt

Die Vorteile eines Studentenjobs liegen klar auf der Hand. An erster Stelle steht für viele die Finanzierung des Studiums und des Lebensunterhalts. Studieren ist teuer: Miete, Verpflegung und auch Freizeitaktivitäten wollen schliesslich bezahlt werden. Gerade in beliebten Städten wie Zürich, Bern, Basel und Genf sind die Lebenshaltungskosten in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Nur mithilfe von Erspartem stösst man da schnell an seine finanziellen Grenzen und auch die Unterstützung durch die eigenen Eltern reicht nicht bei jedem aus, um alle Kosten zu decken. Oft bleibt da gar nichts anderes übrig, als sich eine Arbeit zu suchen.

 

»Viele Arbeitgeber bevorzugen Bewerber, die bereits praktische Berufserfahrungen mitbringen.«

Ein weiterer Vorteil eines Nebenjobs ist die Praxiserfahrung, die man im Job oder in einem bezahlten Praktikum sammeln kann. Bei fast jeder Beschäftigung gilt es, wichtige Soft Skills aufzubauen und zu trainieren, zum Beispiel Belastbarkeit, Teamfähigkeit und Selbstständigkeit. Arbeitest du in einem Bereich, der zu deinem Studiengang und Berufswunsch passt, eignest du dir sogar schon Fachkenntnisse und praktisches Know-How an, das dir im späteren Berufsleben zugutekommt. Das hilft auch bei der Jobsuche nach dem Abschluss: Viele Arbeitgeber bevorzugen Bewerber, die bereits praktische Erfahrungen mitbringen. Manche Unternehmen übernehmen ihre Werkstudenten sogar nach deren Studium, sodass man als Absolvent gar nicht erst einen neuen Job suchen muss.

Welche Studentenjobs gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, nebenher Geld zu verdienen. Als studentische Hilfskraft bzw. studentischer Mitarbeiter bist du direkt an deiner Hochschule tätig und unterstützt zum Beispiel in der Lehre oder Verwaltung. Viele Hilfskräfte sind bei der Fakultät angestellt, in der sie studieren. So kann man bei der Arbeit nämlich besonders viele fachliche Kenntnisse sammeln, die zur Studienrichtung passen.

Neben der Hochschule bieten auch viele Unternehmen passende Studentenjobs an. Wenn du als Werkstudent im Semester nicht genug Zeit hast, kannst du dir auch einen kurzfristigen Ferienjob oder ein bezahltes Praktikum für die vorlesungsfreie Zeit suchen.

Viele Studierende entscheiden sich immer noch gerne für klassische Studentenjobs wie Kellnern, Kassieren oder eine Arbeit als Aushilfe im Einzelhandel. Andere suchen gezielt nach Unternehmen und Institutionen, die zum angestrebten Beruf passen und sich gut im Lebenslauf machen. Einen Job findest du zum Beispiel in sozialen Medien oder Online-Jobbörsen. Viele Hochschulen bieten ausserdem eigene Jobbörsen, Vermittlungen oder Aushänge mit Stellenangeboten am Schwarzen Brett an. An manchen Unis gibt es Beratungsstellen, die dir Tipps geben und dir helfen, ein passendes Stellenangebot zu finden und dich richtig zu bewerben. Wichtig ist: Egal ob in der Gastronomie oder im Marketing, deine Teilzeitstelle sollte flexible Arbeitszeiten und einen angemessenen Stundenlohn bieten.

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Was muss ich bei einem Studentenjob beachten?

Welche Rahmenbedingungen du beim Thema Nebenjob bezüglich Versicherung und Steuern einhalten musst, hängt unter anderem davon ab, in welchem Kanton der Schweiz du lebst. Die Regelungen und Freigrenzen für Steuern variieren nämlich erheblich. In jedem Fall solltest du dich vorab gut über die geltenden Höchstgrenzen informieren, damit sich dein Job letztendlich nicht nachteilig auswirkt. Das gilt besonders dann, wenn du ein Stipendium für dein Studium bekommst: Hier solltest du dich als erstes erkundigen, ob es eine Grenze gibt, wieviel Geld du verdienen darfst.

Und wie sieht es mit der Versicherungspflicht aus? Studenten über 20 Jahren müssen den jährlichen Mindestbeitrag von 503 Franken an die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), Invalidenversicherung (IV) und Erwerbersatzordnung (EO) zahlen – unabhängig davon, ob man eine Erwerbstätigkeit ausübt oder nicht. Wer gleichzeitig studiert und arbeitet, ist sogar schon nach dem 17. Geburtstag dazu verpflichtet.

Wenn man so viel gearbeitet hat, dass der Beitrag schon komplett oder teilweise durch das eigene Einkommen oder den Arbeitgeber beglichen wurde, muss man nicht mehr bzw. nur noch den Differenzbetrag zahlen. Nach dem 25. Geburtstag ist nicht mehr der Mindestbeitrag fällig, sondern ein Beitrag, der sich nach den eigenen sozialen Verhältnissen berechnet.

Neben AHV, IV und EO sind auch eine Krankenversicherung sowie eine Unfallversicherung für Studenten verpflichtend. Sobald man bei einem Arbeitgeber mehr als acht Stunden pro Woche arbeitet, ist man automatisch darüber unfallversichert. Das gilt sowohl für Unfälle im Beruf als auch in der Freizeit. Arbeitet man gar nicht oder weniger als acht Stunden, muss man sich privat unfallversichern lassen.

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